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1348 wird der Ort Tornow erstmalig erwähnt. Es ist von einer befestigten Siedlung (oppidum) und einer Festung (castrum) die Rede.
Die Feldsteinkirche vor dem Schloss stammt aus dem 13. Jahrhundert (seit 2013 in Privatbesitz).
Sie ist mehrmals abgebrannt und wird in den Jahren 1837/1838 im neugotischen Stil rekonstruiert.
Der Plan für den Kirchturm stammt von einem Schüler von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841).
1553

wird hier vermutlich ein Gutshaus im Stil deutscher Frührenaissance erbaut.
Das „Gut Tornow“ steht oberhalb feuchter Niedermoorwiesen an einem Bogen der Havel, die durch das „Tornower Fließ“ mit dem „Großen Wentowsee“ verbunden ist.

1717

geht Tornow mit Ringsleben in Besitz der Adelsgeschlechts „von Buch“ über.

1726

brennt das erste nachweisbare Gutshaus ab.

1883 wird das Gutshaus abgerissen.
1890

Bau des heute noch zu sehenden Schlosses; Bauherr ist Rittmeister von Buch.
Die Pläne für den stattlichen neugotischen Bau gehen auf den damaligen Strelitzer Hofbaumeister Georg Daniel (1829-1913) zurück.

Das Schloss dient als Sommerresidenz und Gestüt.
Es ist das einzig noch erhaltene Rittergut der Adelsfamilie, die in den Wintermonaten im Nachbardorf Ringsleben in einem Gutshaus lebt.
Die ursprünglich gelben Ziegel stammen aus den nahen Ziegeleien in Mildenberg/Zehdenick.

Das Schloss ist ein reiner Backsteinbau in „Backstein-Gotik“ mit Staffelgiebeln, welcher sparsam mit Maßwerk geschmückt ist.
Das Mauerwerk wird nicht gemauert und verputzt, sondern als Ziermauerwerk aus luftgetrockneten und anschließend getrockneten Lehmziegeln gefertigt und als Pfahlbau errichtet.
Der gelbliche Backstein wird auch innerhalb des Schlosses in den Stützmauern und in der Empore verarbeitet.
Er gibt dem Gebäude ein stabiles und solides, aber auch ein strenges und preußisches Aussehen.
Der Rittersaal mit Parkettfußboden, die spätgotischen Stichbogenfenster mit Blendarkaden, die Türen aus massivem Eichenholz sowie die Eingangshalle mit Kamin und säulengeschmückter Galerie (Empore) sind sehr gut erhalten.

1917 brennt der Hauptflügel des Schlosses aus und wird 1922 wieder aufgebaut.
1945 wird das Schloss für Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Gebieten genutzt, die im Schloss untergebracht werden.
Anschließend, im Staatseigentum der DDR, wird es u. a. als Kornkammer genutzt.
In den Folgejahren ist geplant, das Schloss als Erholungsort für die LPG auszubauen – was nie in die Tat umgesetzt wird.
1993 wird der Film „Wir können auch anders …“ (Roadmovie) von und mit Detlev Buck im Oberhavelland, im Schloss Tornow und dessen naher Umgebung kurz vor Übernahme durch den Verein abgedreht.
Ab Minute 50 spielt eine Szene im baufälligen Schloss und man erkennt gut das verwilderte, fast baumlose Außengelände ringsherum.
1993

erwirbt der Verein „Ökowerk Brandenburg“ das denkmalgeschützte Schloss Tornow von der Treuhand.
Es wird zum Sitz der „IBBT Ökowerk Brandenburg e. V.“
(„Internationale Bildungs-, Begegnungs- und Tagungsstätte Ökowerk Brandenburg e. V.“).

Das heutige Schloss ist ein vielseitiges Tagungs-, Übernachtungs- und Seminarzentrum und wird fortlaufend instandgesetzt.
Das ökologisch-nachhaltige Gruppenhaus möchte seinen Gästen die Möglichkeit bieten, der Natur und Umwelt mit Achtsamkeit zu begegnen.
Er hat es sich darüber hinaus zur Aufgabe gemacht, im Schloss eine ökologische Schulungsstätte zu unterhalten und stellt ein Modell naturgerechten Lebens dar.
Die Schwerpunkte hierbei bestehen aus der Schaffung einer Energie-Autarkie durch Solarstrom, u. a. Duschwasser aus Warmwasserkollektoren, das Heizen mit Holz aus der Region und dem Betreiben einer Wärmepumpe.
Ein weiteres wichtiges Anliegen für den Verein ist es, eine extensive Landwirtschaft zur ökologischen Landschaftspflege sowie eine nachhaltige Kohlenstoffspeicherung und Förderung eines Humusaufbaus (Bodenschutz) für kommende Generationen zu gewährleisten.

Die Räumlichkeiten kann man in der Saison von April bis Oktober für Schul- und Klassenfahrten sowie für Tagungen und Seminare im Rahmen unseres Bildungsprogramms ab 20 Personen mieten, z. B. für universitäre Einrichtungen und NGOs.
Auf Anfrage steht das Schloss auch für Hochzeiten und große Familienfeiern zur Verfügung.
Das Schloss Tornow liegt in weitgehend unberührter Landschaft im „Naturpark Uckermärkische Seen“ zwischen den mittelalterlichen Städten Gransee, Zehdenick, Templin und Fürstenberg/Havel.